Autodarlehen, Immobilienkredit klingt ungewöhnlich, nicht wahr? Sonst kennt man die Begriffe nur in umgedrehter Kombination: Autokredit, Immobiliendarlehen. Doch was macht Geld von der Bank einmal zum Kredit, dann aber wieder zum Darlehen? Wo liegt der Unterschied? Die Antwort folgt sofort.
Darlehen und Kredit im Gesetzbuch und der Alltagssprache
Einmal bitte das Bürgerliche Gesetzbuch aufgeschlagen und zum Paragrafen 488 bis 490 geblättert: Dieser Abschnitt handelt von Darlehen und Darlehensverträgen. Doch was fehlt? Der Kredit ¬ dieser ist kein juristischer Begriff und findet sich nicht im Gesetzbuch. Trotzdem regiert er die Alltagssprache und beherrscht in der Alltagssprache auch das Darlehen: Der Kredit ist der Oberbegriff und das Darlehen nur eine bestimmte Kreditform. Doch was sind die Unterschiede?
Unterschiede von Kredit und Darlehen
1. Die Laufzeit: Es gibt kurzfristige Kredite (1 Jahr), mittelfristige Kredite (1¬4 Jahre) und langfristige Kredite (ab 4 Jahren). Darlehen sind immer langfristig, sie gelten also mindestens 4 Jahre.
2. Die Schuldenhöhe: Mit einem Kredit geht man shoppen; mit einem Darlehen finanziert man sein Haus. Die Summe ist also entscheidend: Hohe Summen für Investitionen sind immer ein Darlehen.
3. Die Sicherheit: Einen Kredit handelst Du einfach mit der Bank aus. Beim Darlehen wird meist eine Sicherung gefordert ¬ beispielsweise eine Hypothek auf Dein Haus.
4. Die Zinsen: Kredite haben eine kürzere Laufzeit und damit höhere Zinsen. Beim Darlehen läuft es umgekehrt: Hier sind die Zinsen meist niedrig.
Fazit
Im Grunde bezeichnen Kredit und Darlehen das Gleiche: geliehenes Geld. Dennoch hat sich im Alltag eingebürgert, dass der Kredit der Oberbegriff ist und das Darlehen nur eine Kreditform. Dabei hat das Darlehen eine längere Laufzeit, umfasst höhere Summen, ist meist besichert und fordert niedrigere Zinsen.